Bowhunterliga Finale in Wertheim- Kembach

13.-14.Oktober 2018

In der Bowhunterliga haben in 2018 wieder viele Schützen bei etlichen Veranstaltern Turniere schießen können. Die Listen mit geschossenen Punkten und Rangfolgen konnten das ganze Jahr über verfolgt werden. Zum Sommer hin stieg die Spannung, welche 8 Schützen jeder Bogenklasse sich für das Finale qualifizieren würden.

Der Höhepunkt und Abschluss der Liga hatte in diesem Jahr schwierige Voraussetzungen. Nachdem die Gemeinde, in der das Finale geplant war, aufgrund der langanhaltenden Trockenheit das Gelände nicht freigegeben hatte, mussten die bereits aufgebauten Parcoure vom Veranstalter komplett abgebaut werden. Die ganze Arbeit bei der Vorbereitung war umsonst gewesen. Danach wurde fieberhaft nach einem neuen Gelände gesucht- eine Suche gegen die Zeit, weil für das Turnier nach Möglichkeit noch gute Wetter- und Temperaturbedingungen herrschen sollten.

Umso erfreulicher war es, dass es Peter Ament gelungen war, in sehr kurzer Zeit, ein sehr gutes, geeignetes Gelände in der Nachbargemeinde Kembach zu finden, bei dem auch die Infrastruktur für ein so großes Turnier gegeben war. Also genug Gelände in ausreichender Größe, Parkplätze, eine Sporthalle mit Sanitäranlagen für die Wohnmobilreisenden, Küche und so weiter. Es ist dem Veranstalter in sagenhaft kurzer Zeit gelungen, komplett umzudisponieren, Parcoure zu stellen und die Planungen für die Versorgung der Schützen fertig zu stellen.

Der DFBV, namentlich Bernd Hollnagel als Ligawart, hat rechtzeitig alle Einladungen neu herausgeschickt und um Rückmeldung, bzw. Anmeldung der angeschriebenen Schützen gebeten. So konnten die qualifizierten Ligaschützen noch rechtzeitig das Wochenende planen.

Schon die Fahrt zum Turnier war sonnig

Der Wetterbericht versprach, dass das gesamte Turnier bei ungewöhnlich gutem Wetter stattfinden würde. Bei der Ankunft wurden die Schützen mit einer liebevoll vorbereiteten Speisekarte, Essen, Trinken und einem für das Wochenende vollgepackten Kühlhaus empfangen. Peter hatte sich darauf eingestellt, ca. 160 Schützen zu empfangen.

Am Samstag begann der Tag mit einem guten Frühstück, Eiern, Speck und allem, was das Herz begehrt. Die Bogenkontrolle begann pünktlich und wurde wie immer professionell abgearbeitet. Tragisch war, dass nur um die 60 Schützen gekommen waren. Die anderen hatten sich nicht gemeldet, so dass der DFBV von einer Teilnahme ausgegangen war. Bernd Hollnagel musste in seiner Funktion als Ligawart kurzfristig die Gruppen neu zusammenstellen und das Beste draus machen. Peter Ament musste versuchen, die Bestellung der Spanferkel und anderer Lebensmittel, die für die Abendversorgung geplant waren, zu reduzieren, was leider nur zum Teil möglich war.

Turnierbeginn

Danach wurden die Schützen in die Parcoure geführt- und die waren herrlich. Ein alter Steinbruch, der mittlerweile von Bäumen überwuchert ist. Ein Urwald, der Steilhänge, Hoch- und Tiefschüsse, weite und nahe Ziele zu bieten hat. Dazu interessante Lichtverhältnisse, weil in den Tälern des Steinbruchs Dunkelheit herrschte, die tiefstehende Herbst-Sonne aber an anderen Stellen blendete. Diese Parcoure hatten bei bestem Wetter für die Schützen alles zu bieten, was unseren Sport so interessant und herausfordernd macht. Es war zwar nicht weit zu laufen, durch die Steigungen aber trotzdem anstrengend.

Besonders zu nennen ist der Geier, der oben an einem Steilhang stand und von unten zu schießen war. Er hatte ein „unverschämt“ kleines kill und war schwer einzuschätzen. Erst beim 2. Pflock des walk-ups konnte man erkennen, dass das kill doch nicht so klein war und der Geier auch nicht so weit weg, wie es erst aussah. Der Hirsch, der im Steinbruch ganz unten vor der Steinwand stand, war durch die Dunkelheit und die vielen Unebenheiten im Gelände ebenfalls sehr schwer einzuschätzen. Da ging sicher der ein oder andere Pfeil drüber oder drunter. Die Tiere waren unter Ausnutzen der Geländegegebenheiten trickreich gestellt.  Oft konnte man vom Pflock aus nicht erkennen, wie weit, oder tief die Senken sind, die auf dem Weg zum Tier waren. Vor allem aber waren die Situationen, die sich den Schützen boten, vielseitig und sehr schön: Keiler, die durchs Unterholz liefen, Füchse, die einen Hang entlangkletterten, Hirsche, die durch eine Talsohle streifen…

Und noch etwas sehr positives ist entstanden: Dadurch, dass einige Gruppen neu gemischt werden mussten, ergab sich die Chance, dass im Ligafinale ausnahmsweise unterschiedliche Bogenklassen gemeinsam geschossen haben. So konnten die Schützen neue, interessante Menschen aus anderen Bogenklassen kennenlernen und sich gut austauschen.

Der persönliche Austausch

In Bezug auf das leibliche Wohl hatte Peter Ament sehr gut vorgesorgt. Es gab  das ganze Wochenende hindurch ausgezeichnetes Essen und Getränke. Am Abend wurden Spanferkel, Tagliatelle mit Waldpilzen, Schaschlikspieße oder  Lendchen im Kräutermantel serviert. Das Essen war außergewöhnlich vielseitig und lecker. Die Schützen konnten in der Sporthalle gemütlich zusammen sitzen und nach dem Turniertag den Abend genießen. Schützen, die sich schon lange nicht mehr gesehen hatten, konnten Erinnerungen austauschen und über den Turnierverlauf diskutieren. So entstand ein sehr schöner Abend. Andere Schützen hatten sicherlich in ihren Unterkünften ebenfalls einen schönen Abend.

Auch der zweite Vormittag verlief bei bestem Schiesswetter in den Parcouren sehr gut. Schon am Morgen war viel Betrieb und konzentriertes Arbeiten auf der Einschießwiese. Die Schützen gaben ihr Bestes, um nachmittags beim Finalschießen dabei sein zu können. Die Bogenklassen, in denen weniger als 4 Schützen gestartet waren, hatten ihre Freikarten bereits „gelöst“. Das war einerseits sehr schade, weil das BHL- Finale so angelegt ist, dass normalerweise ein k.o.- Schiessen von Runde zu Runde entsteht. Andererseits brauchte es einiges an Durchhaltevermögen beim Schiessen, weil so viele Schützen nicht erschienen sind und man dadurch bereits seine Teilnahme gesichert hatte. Schließlich möchte man sich gerne mit den anderen messen. Wenn man keinen wirklichen Gegner hat, ist es schwer, konzentriert zu schießen und beste Leistungen zu erbringen.

Das Finalschiessen am Nachmittag des zweiten Tages war dennoch wie immer, sehr spannend. Es ist etwas ganz besonderes, unter den Augen von Zuschauern zu schiessen und trotzdem zu treffen. Man muss dafür seine Nerven beieinander haben und seinen Adrenalinspiegel kontrollieren. Eine ganz große Herausforderung, die meistens gut gelungen ist. Besondere Aufmerksamkeit hatten die Kinder, die auf der Finalwiese eine ganz große Show ablieferten. Sie haben so gut geschossen, dass sie stechen mussten, bis der Sieger feststand. Das ist unser „Nachwuchs“, betonte Bernd Hollnagel mit sichtlichem Stolz.

Insgesamt kann nach Abschluss des Turniers gesagt werden, dass das Ligafinale herausragend und besonders war. Die Parcoure waren interessant, spannend und kniffelig gestellt. Das Gelände war sehr schön und abwechslungsreich- es war alles dabei von Obstwiesen über Wald bis hin zu Steilhängen. Die Verpflegung war liebevoll vorbereitet, vielseitig und ausgesprochen lecker. Die Organisation des DFBV vor Ort war einwandfrei und der Situation angepasst. Die Schützen, die dabei waren, hatten ein sehr schönes, sportlich herausforderndes Turnierwochenende- und das ist das, worauf es am Ende ankommt. Dafür lohnt es sich, auch einen weiteren Weg in Kauf zu nehmen.

Danke an den Veranstalter Peter Ament und den Ligawart Bernd Hollnagel, sowie an alle Schützen und deren Begleitungen, die das Turnier möglich gemacht haben.

Schade für die, die nicht kommen konnten oder wollten.

Regina Rommel

Link zum Veranstalter: Peter Ament, www.wolfsschlucht-bogenparcours.de